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Beckenendlage und dann der Kaiserschnitt?

Beitrag von Anuschka Gehrke – Doula

Foto Janko Ferlic von Pexels

Das Baby kann im Bauch verschiedene Positionen zur Geburt einnehmen. Am häufigsten liegen die Babys dabei in Schädellage, sie kommen also Kopfvoran. Manche Babys machen es sich quer im Bauch bequem und verhindern damit eine natürliche Geburt. Und manche Babys machen es sich in Beckenendlage bequem, sie werden also mit dem Pops voran geboren. Oftmals kommt hier die Empfehlung, die Schwangerschaft per Kaiserschnitt zu beenden, nötig ist das aber nicht unbedingt. Wieso, weshalb, warum, will ich jetzt erklären:

In der Beckenendlage gibt es drei gängige Einstellungen für das Baby: 1. Es liegt mit dem Po nach unten und die Beine sind gerade am Körper hoch gestreckt. 2. Das Baby sitzt wie im Schneidersitz im Becken und 3. Die Füße ragen zuerst ins Becken. Sehr selten ragen die Knie zuerst ins Becken, deswegen lassen wir das hier mal weg. Die Knochen unserer Babys sind noch so weich, dass sie in jeder dieser Position geboren werden könnten. Und trotzdem gibt es Gründe, warum ein Kaiserschnitt die bessere Alternative sein könnte: dein Baby kommt vor der 28.-30. SSW oder nach der 42. SSW und/oder ist sehr groß. Im Falle der Frühgeburt wäre das Baby zu schwach für eine natürliche Geburt und wenn es sehr groß ist, könnte ein Missverhältnis zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken bestehen. In Schädellage beschreitet der größte Teil des Babys, nämlich der Kopf, zuerst das Becken und schafft dadurch Platz. In Beckenendlage muss sich der Kopf passend eindrehen, um durchs Becken zu kommen aber der Körper ist schon zum Teil geboren. Wenn das nicht gelingt, entsteht hier unter Umständen Lebensgefahr für das Baby. Weitere Gründe für ein Kaiserschnitt könnten sein, dass die Geburt ins Stocken gerät, weil es entweder keine Wehentätigkeit mehr gibt oder es starke Wehen gibt aber sich nichts verändert. Das deutet darauf hin, dass sich das Baby nicht gut ins Becken einstellt. Außerdem ist ein Kaiserschnitt im Falle von neurologischen Beeinträchtigungen angeraten. Daneben gibt es noch weitere Gründe, aber das sind so die häufigsten.

Jetzt aber die Frage: Warum liegen Babys in Beckenendelage?

Dafür gibt es verschiedene Gründe: Bei Frühgeborenen kann schlichtweg die Zeit gefehlt haben, sich in Schädellage zu drehen. Manchmal führen neurologische Beeinträchtigungen wie das Down Syndrom zur Beckenendlage. Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion eher Beckenendlagen haben. Und manchmal ist die Plazenta im Weg und verhindert das Drehen oder aber das Baby hat sich selbst in seine Nabelschnur gewickelt und kommt da nicht mehr raus. Das sind schon eine Menge Gründe. Meistens aber ist eine Imbalance des mütterlichen Körpers verantwortlich, was, neben all den anderen Gründen, gute Nachrichten sind, denn daran lässt sich arbeiten!

Unsere Gebärmutter ist durch die Mutterbänder im Bauchraum fixiert. Manchmal gerät eins oder mehrere der Mutterbänder unter Spannung und verkürzt sodass unsere Gebärmutter nicht mehr optimal ausgerichtet ist bzw. nicht den Raum bietet, den sie eigentlich bieten könnte. Dadurch hat das Baby nicht den nötigen Platz sich zu drehen. Manchmal ist unser Kreuzbein, dass durch knorpelige Verbindungen ans Becken haftet, vertikal verdreht oder das Schambein ist nicht optimal ausgerichtet. Daran lässt sich arbeiten. Durch Dehnung, Bewegung und Massagen. Spinning Babies ist ein Konzept einer amerikanischen Hebamme, das sich unter anderem mit sowas beschäftigt. Und das beste: das Wissen ist kostenfrei unter www.spinningbabies.com zu finden.

Trotzdem bietet es sich an, mit einer Fachperson an diesen Themen zu arbeiten. Das können Doulas mit Spinning Babies Fortbildungen sein, Hebammen, Osteopathen oder auch Chiropraktiker mit Spezialisierung auf Schwangere und Kinder sein. Auch Yogalehrer können manchmal helfen. Informier dich vor deinem Besuch, ob sie Erfahrung haben und dir weiter helfen können, damit es danach keine Enttäuschung gibt.

Und was wenn sich mein Baby nicht dreht? Dann kannst du oftmals dein Baby trotzdem vaginal gebären. Das wichtigste ist das OK von der Klinik, in der du entbinden möchtest. Sie können dir sagen, ob eine vaginale Geburt für dich und dein Baby in Frage kommt und ob sie Erfahrungen mit Beckenendlagegeburten haben. Oftmals wird Frauen der Kaiserschnitt empfohlen, weil schlichtweg niemand da ist, der sich damit auskennt. Dann lohnt es sich auch mal eine andere Klinik aufzusuchen und sich dort eine zweite Meinung einzuholen. Und dann brauchst du natürlich das Vertrauen in dich und dein Baby, in die Natur, dass alles gut gehen wird. Eine Beckenendlage ist keine Lageanomalie, sondern einfach eine etwas seltenere Positionierung des Kindes. Mit den passenden Voraussetzungen und der richtigen Expertise, ist eine Beckenendlagengeburt genauso sicher, wie eine Geburt aus Schädellage!

Hast du Fragen oder Gedanken, die du mit mir teilen willst, dann melde dich gerne bei mir!

Doula Anuschka

Hier und auf meiner Webseite.

Ich wünsche dir und deinem Baby alles Liebe und Gute!

Deine Anuschka

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